EIN STÜCK HAFENGESCHICHTE IN NEW YORK

NEW YORK

Im historischen Hafenviertel von Manhattan widmet sich das South Street Seaport Museum der Geschichte des Orts und erzählt von der symbiotischen Beziehung zwischen dem Hafen und New York. 

Das Museum residiert in der Schermerhorn Row. Der zwölf Gebäude umfassenden Komplex wurde von dem holländischen Kaufmann Peter Schermerhorn erbaut, der hier in den Zeiten nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eine Reederei betrieb. 

In den vierstöckigen, im zweckmäßigen Federal Style gestalteten Häuser befanden sich während der Blütezeit des Hafens vor allem Verkaufsräume. 1812 fertiggestellt, ist die Schermerhorn Row bis heute in beinahe perfektem Zustand erhalten geblieben – trotz wirtschaftlicher Krisen und zahlreicher Naturkatastrophen. 

Innerhalb der Mauern dieses lebenden Artefakts zeigt das Museum eine Sammlung von maritimen Gemälden bekannter Künstlern, Elfenbeinschnitzereien, Galionsfiguren aus dem 19. Jahrhundert und andere Arbeiten, die einen Bezug zur Geschichte der Seefahrt vom 18. bis zum 20. Jahrhundert haben. 

Von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Museums geleitete Spaziergänge führen die Besucher hinaus auf die Kopfsteinpflasterstraßen im Schatten jener Gebäude, die hier seit 200 Jahren stehen. Repräsentativ für die von den Kaufleuten bevorzugte Architektur ist der Federal Style, der georgianische und Greek-Revival-Stil. Die Interieurs dieser stattlichen Bauwerke haben nachhaltig prägenden geschäftlichen und sozialen Aktivitäten Raum gegeben. 

Es ist dem South Street Seaport Museum zu verdanken – und insbesondere seinem Gründer Peter Stanford, einem in Brooklyn geborenen Marineveteran des Zweiten Weltkriegs –, dass diese Gegend zu einem Zentrum des kulturellen Austauschs geworden ist. In alter Pracht erstrahlt der Hafen und bezeugt nicht nur die Entwicklung einer Stadt, sondern eines ganzen Landes. 

Das 1967 eröffnete South Street Seaport Museum zieht Touristen, Händler, New Yorker, Musiker und Künstler gleichermaßen an, die sich in das alte New York hineinversetzen wollen. Sogar nach dem Hurrikan Sandy, als die Schermerhorn Row überflutet war, setzte das Museum seine Tätigkeiten fort: bei Bowne & Co. Stationers, einer 1775 gegründeten Druckerei, und an Bord von zwei Schiffen, Ambrose und Peking. Gleich um die Ecke von Bowne & Co. beeindruckt das Maritime Craft Center, betrieben vom Holzschnitzer Sal Polisi: ein Gebäude wie aus der Alten Welt. 

Alle Stürme und Wogen überdauernd, liegt die museumseigene Flotte im Hafen vor Anker. Sie umfasst sieben Schiffe, einige sind über ein Jahrhundert alt. Besucher sind an Bord der tadellos erhaltenen Mehrzweckschiffe herzlich willkommen. Der 1885 erbaute Schoner Pioneer umsegelt immer noch Lower Manhattan und nimmt gerne Passagiere mit.

Alle Spenden sowie Einkünfte aus Verkäufen und Veranstaltungen, die in den Museumsräumen stattfinden, kommen dem Programm des South Street Seaport Museums zugute – auf dass diese nationale Institution noch lange durch die Zeiten segeln möge. 

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