NADELFEINE KUNST – SAIRA HUNJAN
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LONDON

Saira Hunjan schwelgt in ihrer derzeitigen Arbeit, Bleistift auf Papier: „Der Bleistift ermöglicht mir, so detailliert zu zeichnen, wie ich es mir wünsche.“ Ihre Leidenschaft gilt besonders dem Dekorativen: „Ich kann an nichts vorbeigehen, das handgemacht ist. Ich muss dann sagen: Okay, dich werde ich wohl mit nach Hause nehmen!“ Und genau dieses Wunder des Augenblicks, dieses Gefühl der Verbundenheit will sie auch mit ihrer Arbeit wecken. Sie ist sehr stark von Indien beeinflusst. Erst kürzlich ist sie aus Kalkutta zurückgekommen. Dort besuchte sie Kunsthandwerker in Kumartuli, im Norden der Stadt, die Gottheiten aus Ton herstellen: „Ich fuhr dorthin, um ihnen bei der Arbeit zuzusehen und etwas zu lernen.

In ihren aktuellen Arbeiten beschäftigt sie sich mit Themen wie Göttinnen, Tod oder Schönheit: „Als ich noch sehr jung war, gab es in meiner Familie viele Todesfälle. In der indischen Kultur ist es Brauch, dass der Leichnam nach Hause gebracht wird, sodass man ihm quasi ins Gesicht sieht.“ Saira hat sich mit den Ritualen des mexikanischen Totenfests Día de los Muertos beschäftigt. Die Art und Weise, wie in Mexiko der Vorfahren gedacht wird, hat sie tief beeindruckt: „Es werden Opfergaben mitgebracht, es wird gesungen und getanzt.“ Diese Erfahrung hat sie auch in ihre Arbeit eingebracht: „Ich wollte versuchen, den Tod schön aussehen zu lassen.“ Die starke weibliche Energie, die in ihre Arbeit einfließt, zeigt sich auch in der Vielzahl an Göttinnen, die ihre Zeichnungen bevölkern.

Jo Weissgerber

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