SOPHIE UND XENIA VON OSWALD – DAS BRUNCH

BERLIN

Ganz gleich ob das Labor einer Indoor-Farm, die historischen Räumlichkeiten einer ehemaligen Buchhandlung oder der Innenhof eines denkmalgeschützten Industriebaus – seit dem Sommer 2014 setzt Sophie von Oswald ihre Vision eines Brunch-Events in Serie um: gemeinschaftliche Erlebnisse, an einem außergewöhnlichen Ort, in dessen Mittelpunkt das Frühstück steht.

Die Idee für Das Brunch entstand aus Sophie von Oswalds Wunsch heraus, ihren eigenen Ansatz beim Kochen, ihre in Australien gewachsene Leidenschaft für Frühstück und ihre Faszination für die vielen besonderen Orte Berlins zu verbinden. Als Tochter einer iranischen Mutter und eines deutschen Vaters in Hamburg geboren, wächst sie in Sydney auf. Dort ist das späte Frühstücken ein soziales Event, welches an Wochenenden mit Freunden zelebriert wird; es gibt warme Gerichte die sich durch frische, saisonale Zutaten und kreative Vielfalt auszeichnen. Diesen Ideenreichtum und diese Bandbreite im Frühstücksangebot vermisst Sophie von Oswald in Berlin und adaptiert sie schließlich für Das Brunch. Um jedem Frühstücksevent einen eigenen Charakter zu geben, arbeitet sie mit lokalen Produzenten und Street Food Händlern zusammen und sucht sich eine in Berlin einzigartige Location. Zum ersten Das Brunch kamen 400 Gäste in den Indoor Urban Garden, INFARM, in Kreuzberg, beim letzten, mittlerweile siebten Brunch im Hof der Bonanza Kaffeerösterei im Sommer dieses Jahres wurden bereits über 700 Gäste bewirtet.

Die ersten Frühstücksevents entwickelte Sophie von Oswald zusammen mit Food Creative Julia Ward. Heute gestaltet Sophie die Ausrichtung und Durchführung von Das Brunch zusammen mit ihrer Schwester Xenia, die als Food Stylistin und Rezeptentwicklerin arbeitet. Für jedes Brunch-Event kreieren sie drei unterschiedliche Gerichte. Ein veganes, ein vegetarisches und eines mit Fleisch, dessen Grundlage je regional-saisonale Zutaten sind, die Sophie und Xenia mit Komponenten, Gewürzen und Kräutern mixen, die ihre Verbundenheit zur persischen Küche widerspiegeln. So schaffen sie ungewöhnliche Geschmackskombinationen, welche die Speisen von Das Brunch auszeichnen: geschmorter Kürbis mit Tahini Sauce, Walnüssen und Granatapfel, dazu schwarze Bohnen, glasierte Pastinake, Chermoula und Avocado. Oder pochiertes Ei mit mariniertem Büffelmozzarella, Kartoffelrösti, Sternanis Confit Tomaten, jungem Blattspinat mit Rhabarber-Vinaigrette, fein gehobeltem Spargel und Bärlauch-Pesto.

Sophie und Xenia von Oswald sammelten ihre Erfahrungen bei der Konzeption und Umsetzung eigener Supper Clubs (Krauted Haus) und Caterings (u.a. Atonal Festival, Berlin Fashion Film Festival, Markthalle Neun) als Culinary Director und Manager für bekannte Kochbox-Lieferanten, Food Stylisten, als Rezeptentwickler und Konzeptentwickler für Food Markets.

Einige von Sophies und Xenias Unternehmungen und Rezepte können auf ihrem Blog rocket & basil verfolgt werden.

Cool Cities im Gespräch mit Sophie von Oswald:

Wie seid ihr beiden zur Gastronomie gekommen?

 

Unsere Mutter ist eine großartige Köchin und hat immer dafür gesorgt, dass die Familie am Tisch zum Essen zusammen kommt – das ist ihr sehr wichtig. Es war also quasi unvermeidbar, dass wir beide eine besondere Leidenschaft fürs Essen entwickeln. Eigentlich habe ich Journalismus studiert, in 2010 dann aber in Berlin einen eigenen Supperclub gestartet und Xenia hat in London nach der Hotelfachschule als Köchin und Foodstylistin gearbeitet. Als meine Schwester dann vor drei Jahren auch nach Berlin zog, haben wir beschlossen gemeinsame Projekte in Angriff zu nehmen.

Haben Sydney und London euren Geschmack geprägt?

 

Beide Städte sind, was die Gastroszene angeht, ganz vorne mit dabei und der Anspruch der Gäste ist entsprechend hoch. Internationale Einflüsse machen sich beim Frühstück/Brunch viel stärker bemerkbar als in Berlin. Hier ist komischerweise die Aufschnittplatte, Konfitüre und Brötchen immer noch der Standard. Wir wollen mit unserem Brunch nicht nur eine besondere Alternative dazu bieten, sondern das Ganze auch noch mit ausgefallenen Orten Berlins verbinden.

Was hat euch dazu bewegt statt Supperclub oder Dinner ein Brunch Konzept zu entwickeln?

 

Uns hat die Idee sehr gefallen Menschen in wechselnden Locations, bei gutem Essen, zusammenzubringen und das Tagsüber mal, ganz untypisch Berlin, ohne Party, harte Drinks und DJs – vielleicht auch in Anlehnung an die Familienfrühstücke bei uns zu Hause, bei denen wir ganz entspannt den Tag zusammen verbringen. Bei das Brunch gibt es zwar, für den der will, auch Bloody Mary und Pimm’s, aber das ungezwungene Beisammensein steht klar im Vordergrund.

Könnt ihr euch vorstellen ein eigenes Restaurant zu eröffnen?

 

Für andere Projekte, wie zum Beispiel unseren Foodblog „Rocket&Basil“, erarbeiten wir ständig neue Rezepte und es gibt durchaus die Idee, Alles zusammen, in ein festes Gastronomiekonzept zu übertragen. Wie und wann das genau stattfinden wird ist allerdings noch nicht klar.

Mehr Infos zu Das Brunch unter www.facebook.com/dasbrunch

Die Fotos sind von Rebecca Crawford: www.instagram.com/beccacrawford/

Die Berliner Lieblingsorte der Schwestern sind:

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