Wie ein anarchistisches Mahnmal prangt die Rote Flora mit stolzer Schäbigkeit zwischen den trendigen Lokalen der aufgehübschten Straße. Das bis heute besetzte Haus ist ein Überbleibsel aus den Jahren, als hier hinter bröckelnden Fassaden die Subkultur gedieh. Nun ist das Schulterblatt mit seinen sanierten Altbauten, kleinen Boutiquen, Cafés und Bars wieder das, was es schon im 19. Jahrhundert war: eine beliebte Geschäftsstraße und Ausgehmeile.