MARCO RAYMONDIN & VALENTIN MORDACQ: FÜR IMMER 18
PHOTOS VIDEO

PARIS

Marco Raymondin begann in den 70er-Jahren als Erster, in Frankreich britische Motorräder zu restaurieren. Heute ist er eine Legende. In der Werkstatt seines Großvaters lernte er den Geruch des Sprits, den Schmutz und das Vibrieren der Maschine lieben – bis heute sein Geheimnis für ewige Jugend.

Es ist schwer, Marcos Alter zu schätzen. Er hat einen groben Pullover an, fleckige Chinos und könnte ein Fischer sein aus der Normandie, dem Wind und Regen gleichgültig sind, solange er am Abend mit seinen Freunden ein Glas Rotwein trinken kann. Doch Marco ist kein Fischer, sondern ein Motorradfahrer, der seine Passion zum Beruf gemacht hat, und das vor über 50 Jahren. Er wirkt heiter, rastlos, und seine Gedanken sind seinen englischen Sprachkenntnissen weit voraus.

Mein Vater hatte einen Freund, der ein kleines Motorrad hatte, eine 125iger. 50 Franc wollte er dafür haben. Kaum 16, jobbt Marco wochenlang in einer Metzgerei, dann ist das gute Stück abbezahlt. Er unternimmt erste Trips in die Umgebung, besucht England, das sich mitten in einer wahren Kulturrevolution befindet. Marco ist fasziniert von der Energie der neuen BEAT GENERATION, ihrer Musik, ihrem Lebensstil und von ihrer ungestümen Sucht nach Freiheit.

Die wenigsten können sich ein Auto leisten, aber für einen Scooter oder ein Motorrad reicht es allemal. Das ist die Geburtsstunde eines neuen Statussymbols. Die Besitzer nennt man MODS oder ROCKERS. Die einen tragen Krawatten und Militärparkas und polieren ihre Zweiräder wie die Mutter das Silberbesteck, die anderen bleiben ihren raubeinigen Vorbildern treu, tragen ihr Lederoutfit verschwitzt und ölverschmiert, wie eine zweite Haut.

Unter all diesen hundert Motorrädern, was ist das zuverlässigste? Zuverlässig ist nicht das Wort, mit dem wir diese Maschinen beschreiben würden. Ich folge ihm zu einem Motorrad, das nur aus Stahlrohren, Motor und den wichtigsten mechanischen Teilen besteht. Das hier ist eine Rennmaschine. Eine Triumph T110 aus dem Jahr 1955. Spezialtuning, Spezialgetriebe, alles spezial. Fährt nicht mit Sprit, sondern mit Methanol. Wir sind damit nach Bonneville, Utah, gefahren, um den Weltrekord zu brechen. Wir haben’s fast geschafft. Marco erzählt weiter. 196 Stundenkilometer war der Rekord, wir haben 194 geschafft. Dann ist das Motorrad in Brand geraten.

Die drei Männer grinsen sich freudestrahlend an. Das ist es wohl, das Geheimnis ewiger Jugend. Valentin ruft es mir laut zu, während das ohrenbetäubende Knattern immer lauter wird und der Raum sich allmählich mit dicken Rauchschwaden füllt. Wenn du in diese Welt eintrittst, bleibst du 18, für immer.

Die ganze Story zu lesen auf FALKE footprints

Marc und Valentin empfehlen diese Locations:

cool cities app collection